Dieter Holtmann Wohlstand und Wohlfahrt der Nationen im Wandel Wohlstand und ökologische Nachhaltigkeit, Innovation und soziale Sicherung, Frauenfreundlichkeit sowie Migrantenfreundlichkeit und Gleichheit der Teilhabe, soziale Integration und Autonomie im internationalen Vergleich ISBN: 978-3-8440-2845-4 Prijs: 24,00 € / 30,00 SFR |
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Dieter Holtmann unterbreitet in seiner Studie – die auf mehreren, seit 2004 durchgeführten Lehrforschungsprojekten aufbaut – einen Vorschlag zur Umsetzung einer fortlaufenden, global vergleichenden Analyse der Performanz von Wohlfahrtsstaatlichkeit. Die in Anlehnung an die Studien Esping Andersens etablierte Trias wohlfahrtsstaatlicher Regime – das sozialdemokratische, das wirtschaftsliberale und das konservative Regime – sei, so Holtmann, ergänzungsbedürftig. Konkret schlägt er eine Erweiterung um drei Regimetypen vor. Erstens ist dies der familistische Typus, der etwa in den „etwas weniger wohlhabenden Ländern des Südens“ verbreitet sei und der die konservativ statussichernde, jedoch meist nur residual ausgeprägte Wohlfahrtsstaatlichkeit um eine starke familiäre Komponente zur Abfederung sozialer Lebensrisiken ergänze. Daneben sieht Holtmann einen postsozialistischen Typus. Dieser sei nicht so sehr als ein konkretes Wohlfahrtsregime zu verstehen, sondern fasse vielmehr Staaten zusammen, die eine „egalitäre Tradition“ (30) aufweisen, jedoch gegenwärtig einen derart beschleunigten Wandlungsprozess erleben, dass sich die Entwicklungen innerhalb der Staaten dieser Gruppe mehr und mehr ausdifferenzieren. Schließlich schlägt Holtmann einen produktivistischen Typus vor, den er idealtypisch in Japan und mittlerweile auch in Südkorea verwirklicht sieht. Hier sind es Weltmarktorientierung und die gezielte Förderung von Forschung und Entwicklung, die einen ökonomischen Aufstieg ermöglichen – beziehungsweise ermöglicht haben –, sodass eine breite Finanzierung wohlfahrtsstaatlicher Leistungen möglich werden beziehungsweise wurden. Mit Blick auf die konkreten Untersuchungen für über 36 Länder präsentiert Holtmann abschließend einen zusammenfassenden Vergleich der Lebensbedingungen, der über die Analyse von Performanzkriterien erreicht wird. Performanzkriterien bilden dabei „gesellschaftlich wünschenswerte Ziele [...] für die Wohlfahrt von Gesellschaften“ (277) ab, etwa Wohlstand, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Sicherung oder auch Frauen und Migrantenfreundlichkeit. Dieses „System gesellschaftlicher Dauerbeobachtung“ (336), so Holtmanns Forderung, solle – etwa im Rahmen des Human Development Report der Vereinten Nationen – weiter erhoben und fortentwickelt werden. |
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Bron: Portal für Politikwissenschaft | |
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