Hans-Ulrich Hill Umweltschadstoffe, Metabolisches Syndrom und Demenzkrankheiten Wie verschiedene Umweltfaktoren das Hormon-, Nerven- und Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen ISBN: 978-3-8440-2504-0 Prijs: 19,80 € / 24,75 SFR |
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In der aktuellen wissenschaftlichen Medizin gibt es immer mehr Hinweise auf Zusammenhänge zwischen der Belastung durch eine Kombination aus Umweltchemikalien und zunehmendem psychosozialen Stress einerseits und den Krankheiten des so genannten "Metabolischen Syndroms" andererseits, zu denen Diabetes (Typ II), Fettleibigkeit (Adipositas) und kardiovaskuläre Krankheiten gehören. Auch häufen sich Befunde über Zusammenhänge zwischen diesen Krankheiten des Metabolischen Syndroms und neurodegenerativen Prozessen im Gehirn, die zu Demenzkrankheiten führen. Das Anliegen dieses Buches ist es, in der Öffentlichkeit auf die oben genannten und wissenschaftlich erwiesenen Zusammenhänge hinzuweisen und dies anhand der dokumentierten Fakten zu begründen. Es wird deutlich gemacht, dass eine Belastung durch Umweltschadstoffe zusammen mit psychosozialem Stress über den "Umweg" der Krankheiten des Metabolischen Syndroms letztlich das Risiko, an Demenz zu erkranken, wesentlich verstärkt. Bislang galt in der präventiven Medizin fast ausschließlich das Paradigma, dass die Krankheiten des Metabolischen Syndroms, darunter insbesondere die krankhafte Fettleibigkeit (Adipositas), auf falsche Verhaltensdispositionen der betroffenen Patienten zurückzuführen seien. Falsche und übermäßige Ernährung, Drogenkonsum sowie Bewegungsmangel werden als Hauptfaktoren dieser Krankheiten selbst von maßgeblichen internationalen Organisationen wie der OECD propagiert. Präventionsprogramme des öffentlichen Gesundheitswesens und der Krankenkassen setzen nahezu ausschließlich auf Schulungen, um dieses Verhalten zu ändern. Betroffene Patienten sehen sich daher in der Öffentlichkeit und in ihrem persönlichen Arbeits- und Familienumfeld einer herabsetzenden und diskriminierenden Behandlung ausgesetzt. Da auch der Zusammenhang zwischen den Krankheiten des Metabolischen Syndroms und Demenzkrankheiten immer offensichtlicher wird, wird die zunehmende Häufigkeit der Demenzkrankheiten in der Bevölkerung in der herrschenden Lehrmeinung letztlich ebenfalls allein auf Verhaltensdefizite der einzelnen Betroffenen zurückgeführt. Der Autor legt anhand von Fakten aus der Fachliteratur dar, dass es eine ganze Reihe von Krankheitsfaktoren gibt, die nicht von den einzelnen Betroffenen und deren Verhalten zu verantworten sind, sondern die in den sich verändernden Bedingungen der Umwelt und der gesellschaftlichen Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu suchen sind. Für das öffentliche Gesundheitswesen und den politischen Umweltschutz ergeben sich aus diesen Erkenntnissen Ansatzpunkte für veränderte Präventionsmaßnahmen. Der Schutz der Bevölkerung vor stress- und schadstoffbelasteten Arbeits- und Lebensverhältnissen muss demnach im Vordergrund stehen. (ep) |
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Bron: Umwelt – Medizin – Gesellschaft Februar 2014, S. 155 | |
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