Marion Möhle Europäische Sozial- und Gesundheitspolitik Entwicklung – Politikfelder – Akteure ISBN: 978-3-8440-1736-6 Prijs: 19,80 € / 24,75 SFR |
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Jedes der 28 Länder der Europäischen Union regelt prinzipiell selbst, wie die medizinische Versorgung organisiert wird, was das Gesundheitssystem leistet und wie es finanziert wird. All das liegt in der Verantwortung der Nationalstaaten. Brüssel kann da keine Vorschriften machen. Nach Artikel 168 des Vertrages von Lissabon kann die EU-Kommission im Gesundheitsbereich und in der Sozialpolitik nur Initiativen ergreifen, »die die Zusammenarbeit fördern", und dies auch nur in enger Abstimmung mit den Regierungen aller Mitgliedsstaaten. In der Verwaltungssprache der EU heißt das »Offene Methode der Koordinierung (OMK)". Marion Möhle, Professorin an der Fakultät für Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Fachhochschule Esslingen, die Bachelor- und Masterstudiengänge für die Bereiche Pflege, Sozialarbeit und kindliche Erziehung anbietet, hat eine kurze Einführung in die Strukturen und Entscheidungsabläufe der EU geschrieben. Sie stellt Institutionen, Akteure und die wichtigsten Entwicklungslinien der europäischen Sozial und Gesundheitspolitik vor, dazu die Grundlagen der EU-Förderpolitik sowie des OMK-Prozesses, der bei der Gestaltung der europäischen Sozial- und Gesundheitspolitik eine zentrale Rolle spielt. Möhle führt auch systematisch in weitere Politikfelder ein, darunter Beschäftigungspolitik, Armutsbekämpfung, Alterssicherung und Bildungspolitik. | |
Bron: G+G Gesundheit und Gesellschaft März 2014, S.46 | |
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Marion Möhle Europäische Sozial- und Gesundheitspolitik Entwicklung – Politikfelder – Akteure ISBN: 978-3-8440-1736-6 Prijs: 19,80 € / 24,75 SFR |
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Das Werk kann als ein Einführungsbuch in die europäische Sozial- und Gesundheitspolitik verstanden werden. Entsprechend überblicksartig stellt Marion Möhle zunächst die Geschichte der EU sowie ihre zentralen Institutionen und Akteure vor. Sie betont, dass die EU in dem Bereich der europäischen Sozial- und Gesundheitspolitik zwar keine rechtlichen Kompetenzen besitzt, aber ihre Entscheidungen häufig Auswirkungen auf der nationalstaatliehen Ebene haben. So seien im Bereich der Arbeit mit behinderten Menschen beispielsweise Kleingruppenmodelle aus Schweden und Formen der unterstützenden Beschäftigung aus Großbritannien von anderen europäischen Ländern übernommen worden. Des Weiteren befasst sich die Autorin mit unterschiedlichen Typen europäischer Wohlfahrtsstaaten und beschreibt ein zunächst als theoretisch zu verstehendes europäisches Sozialmodell, das ein "soziales Europa" (29) ausmache. Dazu gehörten unter anderem Eigenschaften wie Effizienz und Qualität in den sozialen Diensten, Leistungen der Daseinsvorsorge und ein Sozialschutzniveau. Ganz konkret geht Möhle dann verschiedene Felder wie etwa die Beschäftigungspolitik, die Gesundheits- und Pflegepolitik oder die Armutsbekämpfung mit der Frage durch, ob sich ein europäisches Sozialmodell herauskristallisiert. Am Ende ihrer Studie kommt sie zu dem Ergebnis, dass dies noch unklar sei, da es bisher aufgrund des Subsidiaritätsprinzips keine Harmonisierung in diesen Politikfeldern gegeben habe. Allerdings hält sie es für wahrscheinlich, dass die Politiken in diesem Bereich zukünftig zwischen den Mitgliedsländern konvergierten, wobei die Autorin betont, dass dies nicht bedeute, dass jegliche nationale Tradition in der Sozialpolitik verschwinde. Dabei sieht Möhle die Chance, dass das "europapolitische Know-how" (116) in die politische Diskussion eingebracht wird. Dadurch werde zugleich das nationale Selbstverständnis der Sozial-und Gesundheitsprofessionen in der Form herausgefordert, "sich als ,europäisch´ zu verstehen" (116). Dem Einführungscharakter des Buches entsprechend schließt das Werk mit einem hilfreichen Glossar zu den wichtigen Begriffen der EU und mit Hinweisen auf weiterführende Lektüre inklusive Internetquellen. Jan Achim Richter (JAR) Dipl.-Politologe, Doktorand, Universität Hamburg. |
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Bron: Europäische Sozial- und Gesundheitspolitik | |
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Marion Möhle Europäische Sozial- und Gesundheitspolitik Entwicklung – Politikfelder – Akteure ISBN: 978-3-8440-1736-6 Prijs: 19,80 € / 24,75 SFR |
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Die nützliche Broschüre ist zwar für Studenten entwickelt, ist aber für die Schule eine gute Einführung in die Strukturen und Entscheidungsabläufe in der EU, um den Einfluss der Gesundheits- und Sozialpolitik auf die nationale Ebene sichtbar werden zu lassen. Auch wenn dieser wegen der wenigen EU-Kompetenzen auf diesen Politikfeldern nicht selten als irrelevant eingeschätzt wird, so hat er doch in der Praxis inzwischen erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Expertin von der Hochschule Esslingen macht zunächst eine übersichtliche Bestandsaufnahme des Sozialsektors in der EU und ihre rechtlichen Grundlagen und Verankerung in den komplizierten EU-Strukturen. Wichtig ist die Darlegung der verschiedenen in Europa entstandenen Wohlfahrtsmodelle, aus denen Kennzeichen für ein Europäisches Sozialmodell extrahiert wurden (Verfassungskonvent 2002). Die folgenden Kapitel versuchen an Praxisbeispielen zu zeigen, "inwie- weit die Europäische union im Sinne dieser fünf Merkmale agiert bzw. ob es in den Mitgliedsländern der EU (durch indirekte Einflussnahme der EU) Indizien gibt, die dafür sprechen, dass es ein, Europäisches Sozialmodell´ gibt" (S. 30). Ein wesentliches Indiz für die Durchsetzung dieses Ziels sei der Europäische Sozialfonds (ESF), der der sozialen Umverteilung und dem Chancenausgleich in der EU dient. | |
Bron: Magazin: Praxis Politik 3/2013 "Sozialpolitik" S. 57 | |
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