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Lars Frühsorge, Armin Hinz, Jessica N. Jacob, Annette I. Kern, Ulrich Wölfel (Hg.) Erinnerungsorte in Mesoamerika ISBN: 978-3-8322-9794-7 Prijs: 49,80 € / 99,60 SFR |
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Der hier besprochene Band mit insgesamt 9 Aufsätzen befasst sich vor allem mit der Frage des Geschichtsbewusstseins und damit, wie dieses an bestimmte Orte gebunden ist. Der Band ist ein Ergebnis der deutschen Mesoamerikanistik-Tagung 2006, deren Ziel darin bestand, die deutsche Mesoamerikanistik stärker an der internationalen Erinnerungsdebatte zu beteiligen. Einer deren prominentesten europäischen Vertreter, Pierre Nora, sieht einen Konflikt zwischen dem kollektiven Gedächtnis und der nationalen Historiografie. So entstehen im kollektiven Gedächtnis Rückzugsräume für diese bedrohten Erinnerungen (S. 6). Für die Mesoamerikanistik gilt zusätzlich die Aufgabe, sich kritisch mit dem "europäischen Blick" auf die indianischen Kulturen auseinanderzusetzen. Darum verlangt die Beschäftigung mit der Problematik eine ausgesprochen vielseitige Herangehensweise. Diesem Maßstab werden die Beiträge des Sammelbandes gerecht. Dabei reicht der Bogen von theoretischen Abhandlungen über eine "Anthropologie des Erinnerns" über die Rolle von Gesängen als Ort der Erinnerung bis hin zu konkreten geografischen Plätzen, die bestimmten Gruppen als Ort für ihre Erinnerungen dienen. Deutlich wird in den entsprechenden Aufsätzen gezeigt, welche komplexe Betrachtungsweise für das Verständnis der Problematik notwendig ist. Der vorliegende Sammelband bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich mit aktuellen Forschungen zu befassen und einen Einblick in die wissenschaftliche Beschäftigung der deutschen Mesoamerikanistik zu erhalten. MK | |
Bron: AmerIndian Research, Vol. 6/4 (2011), Nr. 22, Seite 267 | |
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