Alfred Hillebrandt (Autor), Andreas Pohlus (Hrsg.) Vedische Mythologie Volume 13 ISBN: 978-3-8322-8254-7 Prijs: 22,80 € / 45,60 SFR |
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Die Vedische Mythologie von Alfred Hillebrandt (1853–1927) erschien zuerst 1891–1902 in drei Bänden, in zweiter überarbeiteter Auflage in zwei Bänden (1927–1929); Sreeramula Rajeswara Sarma lieferte eine englische Übersetzung letzterer (1980–1981). 1910 erschien eine einbändige „kleine Ausgabe“ der ersten Auflage, die den Inhalt des dreibändigen Werkes in gedrängter und übersichtlicherer Form einer allgemeinen Leserschaft zugänglich machen sollte. Während 1965 die zweibändige zweite Auflage nachgedruckt wurde, blieb der Nachdruck der „kleinen Ausgabe“ ein Desideratum, auch wenn der potentielle Leserkreis sich inzwischen sehr verkleinert haben dürfte. Nun endlich ist er erschienen.
Für den von Andreas Pohlus besorgten Nachdruck ist der Text vollständig neu gesetzt worden, wobei offensichtliche Fehler stillschweigend korrigiert wurden. Die Pagination ist dadurch eine andere; die alten Seitenzahlen wurden im Text an den ursprünglichen Umbrüchen eingefügt. Inhaltsverzeichnis und Index beziehen sich auf die neuen Seitenzahlen. Der Index ist vom Herausgeber erweitert worden. Dabei sind auch im Text besprochene Textstellen mit aufgenommen worden; Hillebrandt hatte sie möglicherweise als für Nichtfachleute irrelevant weggelassen. Das Werk schließt mit einem Nachwort des Herausgebers, in dem Hillebrandt gewürdigt wird. Bei allem Verdienst dieses großen Vedaforschers darf aber nicht übersehen werden, daß er ein Kind seiner Zeit war; einiges an seinen Deutungen, insbesondere seine grundsätzliche Zurückführung von Göttergestalten auf Naturphänomene, wurde später anders gesehen, wie auch die Bezugnahme auf (spätere) Ritualtexte nicht unbedingt ein verläßlicher Leitfaden für die Rekonstruktion der historischen Entwicklung mythologischer Wesen darstellen muß. Auch ist zweifelhaft, ob die Ansicht, mit Walter F. Otto als „kongenialer Deuter“ der griechischen Mythologie sei für den indischen Kulturkreis ansatzweise allein Heinrich Zimmer der Jüngere (1890–1943) zu vergleichen, allgemeine Akzeptanz finden wird. Das sind indes Nebensächlichkeiten. Den Wert dieses Nachdrucks, für den dem Herausgeber uneingeschränkt zu danken ist, schmälern sie nicht. |
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Bron: DE GRUYTER - Orientalistische Literaturzeitung 2017; 112: Page 83–89 | |
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