Kurt Schorn Lichtblick Erzählung. Auswirkung und Bewältigung einer unheilbaren Netzhauterkrankung ISBN: 978-3-8322-3588-8 Prijs: 14,80 € / 29,60 SFR |
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Die Erzählung "Lichtblick" von Kurt Schorn zeigt schon in ihrem Untertitel, worum es geht: Auswirkung und Bewältigung einer unheilbaren Netzhauterkrankung. Es ist die Geschichte von Piet und Sophia, die ihr Psychologiestudium beendet haben und eine gemeinsame Zukunft planen. Bei einem vom künftigen Arbeitgeber geforderten Gesundheitscheck wird bei Piet eine kleine Abweichung vom Sehvermögen festgestellt. Weitere Untersuchungen folgen und am Ende lautet die Diagnose: Retinopathia Pigmentosa, momentan nicht heilbar. Das war ein Schlag. Kurt Schorn drückt es so aus: "Piet fühlte sich wie ein geprügelter Hund". Und in seinem Kopf kreisen viele Fragen: Werde ich blind? Was bedeutet das für meinen Beruf? Wird mich Sophia noch so lieben? Wie sieht es mit unserem Kinderwunsch aus? Und die Kardinalfrage: Kann ich so leben? Kann er wirklich so weiterleben? Undramatisch, offen, realistisch und nachvollziehbar stellt K. Schorn die einzelnen Phasen dar, die Piet nach der schockierenden Diagnose durchläuft. Es ist sehr wichtig, dass alle diese Tiefpunkte durchlebt und bearbeitet werden. Nur dann können sie angenommen und bewältigt werden. Lichtblick ist auch eine Erzählung, die Trost und Hoffnung bringt. Piet zeigt dem Leser, wie und dass er mit den Problemen fertig wird, ja noch mehr, dass er ein neues, befriedigendes Leben, unter einer etwas anderen Blickrichtung als am Anfang, aufbauen kann. Auch die durch die Krankheit auftretenden Partnerschaftsprobleme lassen sich gemeinsam lösen. Das Ende der Erzählung ist beinahe zu schön. Lassen Sie sich überraschen von einem Buch, das gut zu lesen ist und Mut macht. | |
Bron: Ingeburg Benthin in: Gegenwart. Magazin für Blinde, Sehbehinderte und ihre Freunde Nr. 10/2005 | |
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Kurt Schorn Lichtblick Erzählung. Auswirkung und Bewältigung einer unheilbaren Netzhauterkrankung ISBN: 978-3-8322-3588-8 Prijs: 14,80 € / 29,60 SFR |
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Piet ist jung, hat sein Studium beendet und die Welt scheint ihm zu Füßen zu liegen. Mit seiner Freundin Sophia plant er ein Leben, in dem sie sich ihre Träume erfüllen mit gut bezahlten Jobs, Sportwagen, Haus, Heirat und zwei Kindern. Ihre Träume beginnen sich zu erfüllen. Bis die Diagnose eines Augenarztes bei der Einstellungsuntersuchung Piet wie ein Blitz trifft: Retinopathia Pigmentosa (RP). Gelingt es Piet anfangs, die Augenkrankheit zu verdrängen, werden ihre Auswirkungen größer. Er wird mit der Krankheit konfrontiert und die Krankheit konfrontiert ihn. Die Folgen von Piets Sehschwäche: Der Chef bleibt ungegrüßt, der Inhalt eines Glases ergießt sich über den Anzug eines Kollegen und das parkende Auto des Abteilungsleiters wird bei Dunkelheit gerammt. Piet wird innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraums stark sehbehindert. Sein Drei-Jahres-Vertrag bei der Bank kann nicht verlängert werden. Er verliert seinen Job, seine Lebensträume und fast auch – seine Frau. Er steckt in einer tiefen Krise. Auf der Suche nach einem Ausweg macht ihn der Psychologe Franklin, der mit behinderten Kindern arbeitet, mit einer Theorie des amerikanischen Psychologen Shontz bekannt. Sie gibt Antwort auf Piets drängende Fragen: Was ist eine Behinderung? Wie wirkt eine Behinderung auf die Psyche? Gibt es Modelle, die den Bewältigungsprozess erklären? Das Wissen um die einzelnen Phasen der Auseinandersetzung mit einer Behinderung hilft Piet zunächst, seine neue Situation, die sich ändernde Gefühls- und Erlebenswelt zu verstehen. Kurt Schorn, vielen bekannt als Vorsitzender der Selbsthilfevereinigung Pro Retina, gibt sein erstes Buch heraus. Er erzählt auf einfühlsame Weise, wie Piet sich mit seiner Krankheit auseinander setzt. In einem sehr schmerzlichen Erfahrungsprozess lernt Piet, neue Grenzen zu akzeptieren, aber auch neue Perspektiven zu entwickeln. Bis er seine Behinderung annehmen und seinen Lebensentwurf neu fassen kann, ist es ein weiter Weg zwischen Verzweifeln und Hoffen. Kurt Schorn, selbst Psychologe und RP-Betroffener, gelingt es, die Lebens- und Leidensgeschichte von Piet authentisch zu erzählen. Es ist naheliegend, dass Piet autobiografische Züge des Autors trägt. Die Erzählung besticht durch Detailtreue und große Sachkenntnis, wenngleich sie stilistische Mängel hat. Diese sollte der Leser dem ungeübten Schreiber nachsehen, denn im Vordergrund steht der Inhalt. Von einer Behinderung betroffenen Menschen kann das Buch eine wichtige Hilfe bei der Auseinandersetzung mit Behinderung sein. Dass es gelingt, dafür gebe es keine Garantie, sagt Franklin. „Aber es lohnt sich, denn die Anstrengungen, die du für die Anerkennung oder Integration deiner Behinderung unternimmst, werden dir durch Zufriedenheit und Ausgeglichenheit in deinem zukünftigen Leben reichlich entlohnt“, gibt Franklin Piet mit auf den Weg. „Schließlich ist es bei den Menschen wie in der übrigen Natur: Die schönsten Aussichtsplätze erreicht man oft nur über die steinigsten Wege.“ | |
Bron: Sylvia Siebert in: Retina Aktuell Nr. 95 I/2005 | |
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Kurt Schorn Lichtblick Erzählung. Auswirkung und Bewältigung einer unheilbaren Netzhauterkrankung ISBN: 978-3-8322-3588-8 Prijs: 14,80 € / 29,60 SFR |
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"Lichtblick" heißt die Erzählung, die der Aachener Kurt Schorn jetzt als Erstlingswerk veröffentlicht hat. Es ist die Übersetzung einer wissenschaftlichen Studie in eine lebendige Geschichte. Am Beispiel der Augenkrankheit "Retinopathia Pigmentosa" - einer Netzhautdegeneration - schildert er, wie sich eine (Seh-)behinderung auf die Psyche eines Menschen auswirkt und gibt viele Tipps zur psychischen und praktischen Bewältigung von Behinderungen oder chronischen Erkrankungen. Der 52-jährige Aachener ist selbst seit 30 Jahren von diesem Augenleiden betroffen. Nebenbei ist er Vorsitzender der Selbsthilfevereinigung "Pro Retina" mit Sitz in Aachen, die bundesweit 6.000 Mitglieder hat. "Doch das Buch soll keine Autobiographie sein, denn das wäre mir zu eng gewesen. Ich wollte etwas schreiben, mit dem möglichst viele, vor allem Betroffene, etwas anfangen können. Deshalb ist es auch keine theoretische Abhandlung, sondern das Problem ist in eine Erzählung eingewoben", so der Autor. Den Anstoß zu diesem Buch gab ihm die wissenschaftliche Theorie des amerikanischen Psychologen Franklin C. Shontz, die sich mit Auswirkung und Bewältigung von Behinderungen beschäftigt. Auf diese Studie war er während seines Psychologiestudiums an der RWTH Aachen aufmerksam geworden. Zum Inhalt: Der junge Piet hat zusammen mit seiner Freundin Sophia sein Psychologiestudium abgeschlossen. Gemeinsam planen sie ihre Zukunft, wollen ihre Träume verwirklichen. Doch kurz bevor Piet seine neue Arbeit aufnehmen will, wird bei einer vorherigen Untersuchung festgestellt, dass er an einer bislang unheilbaren Netzhautdegeneration leidet, die nach und nach zur Erblindung führen kann. Als Piets Symptome stärker werden, führt sein Augenleiden zu sozialen, beruflichen und vor allem psychischen Problemen. Piet verliert seine Arbeit und bald erfährt auch seine Ehe mit Sophia eine Krise. Kurt Schorn schildert, wie sein Hauptakteur Piet sich nach anfänglicher Verdrängung der Krankheit immer mehr mit ihr auseinandersetzen muss und wie sie ihn zwingt, seinen ursprünglichen Lebensplan umzukrempeln. Die vier Kapitel der Erzählung stellen zugleich die vier Phasen der Theorie dar, daher auch die wissenschaftliche Bezeichnung "Einleitung", "Warnstufe", "Einwirkung" und schließlich die "Anerkennung", bei der die emotionale Beschäftigung mit der Behinderung stattgefunden hat. Wichtig ist, dass das Modell auch für andere Arten der Behinderung übertragbar ist. Und somit soll "Lichtblick" auch ein Ratgeber für betroffene Menschen sein, sich mit ihrer Situation besser zurechtzufinden. Selbst bei der Buchcovergestaltung wird eine andere Perspektive bewusst gemacht, "denn die inverse Darstellung - weiße Schrift auf schwarzem Grund - ist für viele Sehbehinderte besser zu erkennen", weiß Kurt Schorn. | |
Bron: Super Sonntag vom 23.01.2005 | |
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